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Beschreibung
"So ein Buch", schreibt der Schweizer Historiker Johannes von Müller im Jahr 1800 über Sades Justine an seinen Bruder, "ist mir in der gantzen Litteratur nirgend vorgekommen". Er meint damit, "daß gar alles, alle Religion, alle Moral in allen Puncten durch diese Metaphysik angegriffen wird". Nur wenige deutsche Intellektuelle kannten die Justine oder weitere von Sade klandestin veröffentlichte Romane aus eigener Lektüre. So gestaltet sich der Versuch, die Quellen der Sade-Rezeption in Deutschland aufzufinden, als Spurensuche: Vielen waren Sades Romane nur als Schlagwort bekannt, andere äußerten sich eher vorsichtig über ihre Lektüreerfahrungen. Die Studie gliedert sich in zwei Teile: Eine Dokumentation mit zahlreichen bislang unbekannten Quellen zur deutschen Sade-Rezeption für den Zeitraum 1768 bis 1899. Die komparatistische Studie, die auf Zeugnissen aus sehr verschiedenen, von der Literatur bis zur Psychiatrie reichenden Diskursen basiert, stellt eine exemplarische Untersuchung zur Rezeption klandestiner erotischer Literatur in Deutschland dar. Indem Quellen aus allen Wissensgebieten ausgewertet werden, kann die Entwicklung des Sade-Bildes in Deutschland umfassend rekonstruiert werden. Dies betrifft zum einen die signifikante Vermischung von Leben und Werk und die Popularisierung der Legende "Sade" im 19. Jh. anhand "kollektiver" Quellen wie Konversationslexika und Literaturgeschichten. Zum anderen erlaubt die Studie mentali-tätshistorisch relevante Aussagen über den literatursoziologischen Ort der Auseinandersetzung mit den radikal pornographisch-philosophischen Schriften Sades.
"So ein Buch", schreibt der Schweizer Historiker Johannes von Müller im Jahr 1800 über Sades Justine an seinen Bruder, "ist mir in der gantzen Litteratur nirgend vorgekommen". Er meint damit, "daß gar alles, alle Religion, alle Moral in allen Puncten durch diese Metaphysik angegriffen wird". Nur wenige deutsche Intellektuelle kannten die Justine oder weitere von Sade klandestin veröffentlichte Romane aus eigener Lektüre. So gestaltet sich der Versuch, die Quellen der Sade-Rezeption in Deutschland aufzufinden, als Spurensuche: Vielen waren Sades Romane nur als Schlagwort bekannt, andere äußerten sich eher vorsichtig über ihre Lektüreerfahrungen. Die Studie gliedert sich in zwei Teile: Eine Dokumentation mit zahlreichen bislang unbekannten Quellen zur deutschen Sade-Rezeption für den Zeitraum 1768 bis 1899. Die komparatistische Studie, die auf Zeugnissen aus sehr verschiedenen, von der Literatur bis zur Psychiatrie reichenden Diskursen basiert, stellt eine exemplarische Untersuchung zur Rezeption klandestiner erotischer Literatur in Deutschland dar. Indem Quellen aus allen Wissensgebieten ausgewertet werden, kann die Entwicklung des Sade-Bildes in Deutschland umfassend rekonstruiert werden. Dies betrifft zum einen die signifikante Vermischung von Leben und Werk und die Popularisierung der Legende "Sade" im 19. Jh. anhand "kollektiver" Quellen wie Konversationslexika und Literaturgeschichten. Zum anderen erlaubt die Studie mentali-tätshistorisch relevante Aussagen über den literatursoziologischen Ort der Auseinandersetzung mit den radikal pornographisch-philosophischen Schriften Sades.
Details
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Medium: Taschenbuch
Reihe: Literatur im historischen Kontext
Inhalt: Kartoniert / Broschiert
ISBN-13: 9783861103301
ISBN-10: 3861103303
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Bohnengel, Julia
Auflage: 1/2003
Hersteller: Röhrig Universitätsverlag
Verantwortliche Person für die EU: Röhrig Universitätsverlag GmbH, Postfach:18 06, D-66386 St. Ingbert, info@roehrig-verlag.de
Maße: 232 x 156 x 53 mm
Von/Mit: Julia Bohnengel
Erscheinungsdatum: 15.01.2003
Gewicht: 1,064 kg
Artikel-ID: 104595650

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