Weibliche Trugbilder
10 Gedichte über Hingabe, Abhängigkeit und Schmerz
von Nora Falk

Wie fühlt es sich an, wenn das, was wie Liebe aussieht, zur Falle wird?
Wenn Zuwendung zur Abhängigkeit wird - und Akzeptanz zur Tarnung für Ausbeutung?

In diesem eindrucksvollen Gedichtband verwebt Nora Falk lyrische Sprache mit psychologischer Tiefe. Weibliche Trugbilder enthält zehn Gedichte, die jeweils den inneren Weg einer Frau nachzeichnen - von Hoffnung und Euphorie über emotionale Abhängigkeit bis hin zum schmerzhaften Erwachen.

Jede Geschichte beginnt mit einem vermeintlichen Geschenk: ein Mann, der Verständnis zeigt. Der Alkohol liebt, wie sie. Der ihren Körper bewundert, wie er ist. Der ihr Schweigen ehrt, ihre Wunden schön findet, ihr Lachen retten will. Doch mit der Zeit entpuppt sich diese Nähe als Illusion - und offenbart ein dunkles Muster: Die Frau wird geliebt nicht trotz, sondern wegen ihrer Schwäche. Und diese Liebe fordert ihren Preis.

Die Gedichte sind dabei nicht nur literarisch-poetische Miniaturen, sondern auch stille Studien über Macht, Projektion, Sehnsucht und Selbstverlust.
Zu jedem Gedicht liefert der Band eine feinfühlige Analyse - nicht im belehrenden Ton, sondern als Denkanstoß. Diese Deutungen richten sich an alle Leserinnen und Leser, die sich selbst in ähnlichen Mustern wiederfinden, oder an jene, die das Gefühl haben, dass eine nahestehende Person sich in einer toxischen Beziehung oder gefährdenden Dynamik befindet.

Nora Falks Sprache ist zart und unbarmherzig zugleich: poetisch verdichtet, aber ohne Verklärung. Sie zeigt, wie leicht sich emotionale Abhängigkeit als Romantik tarnt - und wie schmerzhaft es ist, das eigene Leben an ein Trugbild zu verlieren.

Ein Buch für alle, die den Mut haben hinzuschauen - und zwischen den Zeilen nicht nur Schönheit, sondern auch Wahrheit suchen.