Top-Manager gehören aufgrund ihrer herausragenden Stellung und ihren Einflussmöglichkeiten auf die Unternehmen zu der am häufigsten untersuchten Personengruppe der strategischen Management-Forschung. Trotz zahlreicher Untersuchungen sind bislang dennoch viele Aspekte unbehandelt geblieben. Insbesondere konzentrieren sich die meisten Studien auf Nachfolgebesetzungen von CEO`s , ausgewählte persönliche Charakteristika der Vorstände und große, zumeist US-amerikanische Unternehmen. Dabei werden Banken und Finanzdienstleistungsinstitute aufgrund ihrer von der Industrie abweichenden Geschäftstätigkeit und den damit einhergehenden Abweichungen der gesetzlichen Vorschriften und der Rechnungslegung, häufig aus dem Untersuchungskontext exkludiert.
Insbesondere den regional tätigen Sparkassen und ihren Vorständen wird jedoch aufgrund ihrer hohen Marktanteile im Geschäft mit mittelständischen gewerblichen und privaten Kunden eine dominierende Stellung innerhalb des deutschen Finanzwesens zugeschrieben. Da die Vorstände als Geschäftsleiter eine bedeutende Stellung für die weitere Entwicklung der Institute einnehmen, hierzu allerdings kaum Untersuchungen bestehen, widmet sich die vorliegende Arbeit der Besetzung von Vorstandspositionen in Sparkassen. In der als Vollerhebung über zwölf Jahre konzipierten Untersuchung werden sowohl der Ablauf der Berufungsprozesse von Vorständen in Sparkassen, die Anforderungen an die Vorstände, deren Karriereprofile sowie beeinflussende Faktoren für die Auswahl eines Kandidaten tiefergehend analysiert.