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Beschreibung
"Normtatsachen" sind Tatsachen jenseits singulärer Konfliktrekonstruktion. Als generelle Tatsachen überschneiden sie sich in ihrer bisherigen sprachlichen Verwendung mit den sogenannten "Rechtsfortbildungstatsachen", "legislative facts" oder auch den "Befundtatsachen". Bedeutung erlangen Normtatsachen nicht nur im Zivilprozeß, sondern in sämtlichen Rechtsgebieten, und zwar schon bei der argumentativen Aufbereitung des materiellen (!) Rechts. Zwischen den methodischen "Polen" der Rechtsanwendung und der Rechtsfortbildung befindet sich der in dieser Untersuchung interessierende Bereich der Rechtsfortschreibung. Hierbei handelt es sich um die Konkretisierung von "offenen Rechtsprogrammen" (Generalklauseln, unbestimmte Rechtsbegriffe). Intention des Autors ist es, die nicht zwingend notwendige Separierung materiellen und formellen Rechts jedenfalls dort aufzugeben, wo sie letztlich nicht durchzuhalten ist - im Prozeß. Wo jedoch Normtatsachen (wie beispielsweise die Regeln der ärztlichen Kunst als Konkretisierung der erforderlichen Sorgfalt) verarbeitet werden, müssen sowohl die tradierten Grundsätze des Zivilprozesses (Verhandlungsmaxime, Beibringungsgrundsatz, non liquet und Beweislastenentscheidungen) als auch das Beweiserhebungsverfahren selbst auf ihre Tauglichkeit für den interessierenden Problemkreis hin überprüft werden.
"Normtatsachen" sind Tatsachen jenseits singulärer Konfliktrekonstruktion. Als generelle Tatsachen überschneiden sie sich in ihrer bisherigen sprachlichen Verwendung mit den sogenannten "Rechtsfortbildungstatsachen", "legislative facts" oder auch den "Befundtatsachen". Bedeutung erlangen Normtatsachen nicht nur im Zivilprozeß, sondern in sämtlichen Rechtsgebieten, und zwar schon bei der argumentativen Aufbereitung des materiellen (!) Rechts. Zwischen den methodischen "Polen" der Rechtsanwendung und der Rechtsfortbildung befindet sich der in dieser Untersuchung interessierende Bereich der Rechtsfortschreibung. Hierbei handelt es sich um die Konkretisierung von "offenen Rechtsprogrammen" (Generalklauseln, unbestimmte Rechtsbegriffe). Intention des Autors ist es, die nicht zwingend notwendige Separierung materiellen und formellen Rechts jedenfalls dort aufzugeben, wo sie letztlich nicht durchzuhalten ist - im Prozeß. Wo jedoch Normtatsachen (wie beispielsweise die Regeln der ärztlichen Kunst als Konkretisierung der erforderlichen Sorgfalt) verarbeitet werden, müssen sowohl die tradierten Grundsätze des Zivilprozesses (Verhandlungsmaxime, Beibringungsgrundsatz, non liquet und Beweislastenentscheidungen) als auch das Beweiserhebungsverfahren selbst auf ihre Tauglichkeit für den interessierenden Problemkreis hin überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht: § 1 Normtatsachentatbestände: Einführung - Beispielsfälle - Exemplarisch: Das Normprogramm des § 276 I 2 BGB - Empirische Datenerhebung und normative Bewertung - Stufen der Subsumtion - § 2 Rechtsanwendung, Rechtsfortschreibung und Rechtsfortbildung: Problemstellung und Untersuchungsansatz - Codierung und Programme aus der rechtssoziologischen Sicht Luhmann's - Normprogramme aus rechtstheoretischer Sicht - Die Ambivalenz des normativen Wandels - Richterrecht und Rechtssystem - Das Subsumtionsideal und seine Bedeutung bei der Normprogrammierung - Zusammenfassung - § 3 Entscheidungsmodelle und Informationsverarbeitung im Zivilprozeß: Das eindimensionale Idealmodell zivilprozessualer Entscheidung - Das dreidimensionale Modell zivilprozessualer Entscheidung - Die zweite und dritte Dimension der Tatsachenfeststellung von Normtatsachen - Zusammenfassung - § 4 Die Zweite Dimension der Tatsachenfeststellung - Normtatsachen: Differenzierungsprobleme - Die funktionsorientierte Einteilung der Tatsachen - Zusammenfassung - § 5 Der Umgang mit Normtatsachen im Zivilprozeß: Problemkatalog der weiteren Untersuchung - Das Grundproblem der Gewährung kompletten Rechtsschutzes - Das Problem der Einführungs- und Ermittlungsverantwortung - Beweislast oder pragmatische Substantiierungslast? Zur Problematik von Informationsdefiziten im normtatsächlichen Bereich - Das Problem der Kostenlast - Das Problem der Revisibilität - Zusammenfassung - § 6 Normtatsachen in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Produkthaftung: Ziele und methodischer Ansatz - Die Analyse - Resumée - § 7 Zusammenfassung der Ergebnisse - Literaturverzeichnis - Personenverzeichnis - Sachverzeichnis
Details
Erscheinungsjahr: 1998
Fachbereich: BGB
Genre: Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft
Produktart: Nachschlagewerke
Rubrik: Recht & Wirtschaft
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 309 S.
Tab.
Abb.
ISBN-13: 9783428092413
ISBN-10: 3428092414
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Sander, Jürgen H. A.
Auflage: 1. Auflage
Hersteller: Duncker & Humblot
Duncker & Humblot GmbH
Verantwortliche Person für die EU: Duncker & Humblot GmbH, Anne Fiedler, Carl-Heinrich-Becker-Weg 9, D-12165 Berlin, info@duncker-humblot.de
Maße: 233 x 157 x 17 mm
Von/Mit: Jürgen H. A. Sander
Erscheinungsdatum: 27.08.1998
Gewicht: 0,475 kg
Artikel-ID: 101371108

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