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Beschreibung
"Wer kennt sie nicht, weise Sprüche oder Verhaltensratschläge, die im Laufe des Lebens von den Menschen mit auf den Weg gegeben werden? Solche kurzen, doch mit Bedeutung aufgeladenen Texte trugen die Autoren Elguja Dadunashvili und Agnes Korn in ihrer 2007 erschienenen Publikation verdienstvoll zusammen.
Nach einer Einführung zum Volksglauben in Georgien wird eine Sammlung von nicht weniger als dreihundertzweiundsiebzig überlieferten Sprüchen festgehalten, die von den Autoren sinngemäß in Omina, Tabus und Verhaltensratschläge unterteilt wurden. Durch Inhaltsverzeichnis und Index wird den Rezipienten die Möglichkeit gegeben, wichtige Schlagwörter des Volksglaubens wie z.B. Schwangerschaft, Schere, Tod und Dämonen gezielt nachzuschlagen. Da die äußerst knappen, doch bedeutungsschwangeren Texte bislang nicht systematisch erfasst wurden, unternahm man mit diesem Band nun erstmals den Versuch, dieser verstreut aufgezeichneten Gattung der traditionellen Kultur eine strukturierte Form zu verleihen. Nicht die Deutung und Kontextualisierung wird zum Ziel der Publikation erklärt, sondern vielmehr die Bereitstellung von "Rohmaterial" für kommende "umfassendere Studien zum Volksglauben in den einzelnen Regionen und Bevölkerungsgruppen Georgiens". Da sich bisher existierende wissenschaftliche Arbeiten und Quellen aus dem Folklorearchiv des Rustaveli-Instituts für georgische Literatur mit den verschiedensten Regionen und Zeitabschnitten des Landes und in diesem Zusammenhang auch mit dem dort vorherrschenden Volksglauben auseinandersetzten, konnten die Autoren dieses Büchleins nun in einem zweiten Schritt den Anspruch erheben, einen umfassenderen, d.h. überregionalen Überblick zum Glauben im georgischen Volk zu geben. Wenn sich im Land des Goldenen Vlieses im Vergleich zu Westeuropa weit mehr Spuren von Weissagung und Hexerei bis heute nachweisen lassen, so muss dies vor allem als Folge des zu jeder Zeit maßgeblichen Respekts gegenüber dem "Diener der Herren" angesehen werden, der eine Hexenverfolgung von vornherein ausschloss. Die "Diener", die zumeist weiblichen Geschlechts waren und die in einigen Dörfern bis heute praktizieren, wurden auch "Tanten des Herrn" genannt. Krankheiten wie Blattern, Masern und Pest, die man seinerzeit mit übernatürlichen Gestalten in Verbindung brachte, konnten den damaligen Vorstellungen entsprechend nur von einer solchen "Tante des Herrn" wirksam betreut oder gar bekämpft werden. Zu ihren Aufgaben gehörte es, dem Kranken sämtliche Wünsche zu erfüllen, ihn mit Worten und Musik zu unterhalten, während das "verpestete" Zimmer mit farbigen Blumen und Stoffen geschmückt wurde. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem der Umstand, dass der Volksglaube in Georgien offenbar eine solch starke Verbreitung fand, dass er seinerzeit nicht nur in den untersten Schichten wirksam wurde, sondern auch in den Palästen der Fürsten Einzug hielt.
(...) Bei der Lektüre der kurzen Textpassagen wird so mancher Leser erstaunt sein, wie sehr die georgischen Sprüche und Verhaltensratschläge bisweilen vergleichbaren deutschen Überlieferungen ähneln (z. B. Nr. 9, 77, 135, 141, 191). Interessant ist es zudem herauszulesen, was die Menschen im Laufe der Zeit offenbar in hohem Maße beschäftigte oder was sie immer wieder aufs Neue ängstigte. Auch wenn die Zahlenangaben vor den Texten auf den ersten Blick eher irritieren, verbergen sich dahinter letztlich die mit zusätzlichen Informationen gespickten Quellenangaben, die als wichtige Ergänzungen des Buches anzusehen sind und hoffentlich bald in Kombination mit den Texten die Grundlage für tiefer gehende Studien zu diesem äußerst gehaltvollen Themenkomplex bilden werden."
Von Maja Chotiwari
In: Georgica. 31 (2008). S. 139-140.
Nach einer Einführung zum Volksglauben in Georgien wird eine Sammlung von nicht weniger als dreihundertzweiundsiebzig überlieferten Sprüchen festgehalten, die von den Autoren sinngemäß in Omina, Tabus und Verhaltensratschläge unterteilt wurden. Durch Inhaltsverzeichnis und Index wird den Rezipienten die Möglichkeit gegeben, wichtige Schlagwörter des Volksglaubens wie z.B. Schwangerschaft, Schere, Tod und Dämonen gezielt nachzuschlagen. Da die äußerst knappen, doch bedeutungsschwangeren Texte bislang nicht systematisch erfasst wurden, unternahm man mit diesem Band nun erstmals den Versuch, dieser verstreut aufgezeichneten Gattung der traditionellen Kultur eine strukturierte Form zu verleihen. Nicht die Deutung und Kontextualisierung wird zum Ziel der Publikation erklärt, sondern vielmehr die Bereitstellung von "Rohmaterial" für kommende "umfassendere Studien zum Volksglauben in den einzelnen Regionen und Bevölkerungsgruppen Georgiens". Da sich bisher existierende wissenschaftliche Arbeiten und Quellen aus dem Folklorearchiv des Rustaveli-Instituts für georgische Literatur mit den verschiedensten Regionen und Zeitabschnitten des Landes und in diesem Zusammenhang auch mit dem dort vorherrschenden Volksglauben auseinandersetzten, konnten die Autoren dieses Büchleins nun in einem zweiten Schritt den Anspruch erheben, einen umfassenderen, d.h. überregionalen Überblick zum Glauben im georgischen Volk zu geben. Wenn sich im Land des Goldenen Vlieses im Vergleich zu Westeuropa weit mehr Spuren von Weissagung und Hexerei bis heute nachweisen lassen, so muss dies vor allem als Folge des zu jeder Zeit maßgeblichen Respekts gegenüber dem "Diener der Herren" angesehen werden, der eine Hexenverfolgung von vornherein ausschloss. Die "Diener", die zumeist weiblichen Geschlechts waren und die in einigen Dörfern bis heute praktizieren, wurden auch "Tanten des Herrn" genannt. Krankheiten wie Blattern, Masern und Pest, die man seinerzeit mit übernatürlichen Gestalten in Verbindung brachte, konnten den damaligen Vorstellungen entsprechend nur von einer solchen "Tante des Herrn" wirksam betreut oder gar bekämpft werden. Zu ihren Aufgaben gehörte es, dem Kranken sämtliche Wünsche zu erfüllen, ihn mit Worten und Musik zu unterhalten, während das "verpestete" Zimmer mit farbigen Blumen und Stoffen geschmückt wurde. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem der Umstand, dass der Volksglaube in Georgien offenbar eine solch starke Verbreitung fand, dass er seinerzeit nicht nur in den untersten Schichten wirksam wurde, sondern auch in den Palästen der Fürsten Einzug hielt.
(...) Bei der Lektüre der kurzen Textpassagen wird so mancher Leser erstaunt sein, wie sehr die georgischen Sprüche und Verhaltensratschläge bisweilen vergleichbaren deutschen Überlieferungen ähneln (z. B. Nr. 9, 77, 135, 141, 191). Interessant ist es zudem herauszulesen, was die Menschen im Laufe der Zeit offenbar in hohem Maße beschäftigte oder was sie immer wieder aufs Neue ängstigte. Auch wenn die Zahlenangaben vor den Texten auf den ersten Blick eher irritieren, verbergen sich dahinter letztlich die mit zusätzlichen Informationen gespickten Quellenangaben, die als wichtige Ergänzungen des Buches anzusehen sind und hoffentlich bald in Kombination mit den Texten die Grundlage für tiefer gehende Studien zu diesem äußerst gehaltvollen Themenkomplex bilden werden."
Von Maja Chotiwari
In: Georgica. 31 (2008). S. 139-140.
"Wer kennt sie nicht, weise Sprüche oder Verhaltensratschläge, die im Laufe des Lebens von den Menschen mit auf den Weg gegeben werden? Solche kurzen, doch mit Bedeutung aufgeladenen Texte trugen die Autoren Elguja Dadunashvili und Agnes Korn in ihrer 2007 erschienenen Publikation verdienstvoll zusammen.
Nach einer Einführung zum Volksglauben in Georgien wird eine Sammlung von nicht weniger als dreihundertzweiundsiebzig überlieferten Sprüchen festgehalten, die von den Autoren sinngemäß in Omina, Tabus und Verhaltensratschläge unterteilt wurden. Durch Inhaltsverzeichnis und Index wird den Rezipienten die Möglichkeit gegeben, wichtige Schlagwörter des Volksglaubens wie z.B. Schwangerschaft, Schere, Tod und Dämonen gezielt nachzuschlagen. Da die äußerst knappen, doch bedeutungsschwangeren Texte bislang nicht systematisch erfasst wurden, unternahm man mit diesem Band nun erstmals den Versuch, dieser verstreut aufgezeichneten Gattung der traditionellen Kultur eine strukturierte Form zu verleihen. Nicht die Deutung und Kontextualisierung wird zum Ziel der Publikation erklärt, sondern vielmehr die Bereitstellung von "Rohmaterial" für kommende "umfassendere Studien zum Volksglauben in den einzelnen Regionen und Bevölkerungsgruppen Georgiens". Da sich bisher existierende wissenschaftliche Arbeiten und Quellen aus dem Folklorearchiv des Rustaveli-Instituts für georgische Literatur mit den verschiedensten Regionen und Zeitabschnitten des Landes und in diesem Zusammenhang auch mit dem dort vorherrschenden Volksglauben auseinandersetzten, konnten die Autoren dieses Büchleins nun in einem zweiten Schritt den Anspruch erheben, einen umfassenderen, d.h. überregionalen Überblick zum Glauben im georgischen Volk zu geben. Wenn sich im Land des Goldenen Vlieses im Vergleich zu Westeuropa weit mehr Spuren von Weissagung und Hexerei bis heute nachweisen lassen, so muss dies vor allem als Folge des zu jeder Zeit maßgeblichen Respekts gegenüber dem "Diener der Herren" angesehen werden, der eine Hexenverfolgung von vornherein ausschloss. Die "Diener", die zumeist weiblichen Geschlechts waren und die in einigen Dörfern bis heute praktizieren, wurden auch "Tanten des Herrn" genannt. Krankheiten wie Blattern, Masern und Pest, die man seinerzeit mit übernatürlichen Gestalten in Verbindung brachte, konnten den damaligen Vorstellungen entsprechend nur von einer solchen "Tante des Herrn" wirksam betreut oder gar bekämpft werden. Zu ihren Aufgaben gehörte es, dem Kranken sämtliche Wünsche zu erfüllen, ihn mit Worten und Musik zu unterhalten, während das "verpestete" Zimmer mit farbigen Blumen und Stoffen geschmückt wurde. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem der Umstand, dass der Volksglaube in Georgien offenbar eine solch starke Verbreitung fand, dass er seinerzeit nicht nur in den untersten Schichten wirksam wurde, sondern auch in den Palästen der Fürsten Einzug hielt.
(...) Bei der Lektüre der kurzen Textpassagen wird so mancher Leser erstaunt sein, wie sehr die georgischen Sprüche und Verhaltensratschläge bisweilen vergleichbaren deutschen Überlieferungen ähneln (z. B. Nr. 9, 77, 135, 141, 191). Interessant ist es zudem herauszulesen, was die Menschen im Laufe der Zeit offenbar in hohem Maße beschäftigte oder was sie immer wieder aufs Neue ängstigte. Auch wenn die Zahlenangaben vor den Texten auf den ersten Blick eher irritieren, verbergen sich dahinter letztlich die mit zusätzlichen Informationen gespickten Quellenangaben, die als wichtige Ergänzungen des Buches anzusehen sind und hoffentlich bald in Kombination mit den Texten die Grundlage für tiefer gehende Studien zu diesem äußerst gehaltvollen Themenkomplex bilden werden."
Von Maja Chotiwari
In: Georgica. 31 (2008). S. 139-140.
Nach einer Einführung zum Volksglauben in Georgien wird eine Sammlung von nicht weniger als dreihundertzweiundsiebzig überlieferten Sprüchen festgehalten, die von den Autoren sinngemäß in Omina, Tabus und Verhaltensratschläge unterteilt wurden. Durch Inhaltsverzeichnis und Index wird den Rezipienten die Möglichkeit gegeben, wichtige Schlagwörter des Volksglaubens wie z.B. Schwangerschaft, Schere, Tod und Dämonen gezielt nachzuschlagen. Da die äußerst knappen, doch bedeutungsschwangeren Texte bislang nicht systematisch erfasst wurden, unternahm man mit diesem Band nun erstmals den Versuch, dieser verstreut aufgezeichneten Gattung der traditionellen Kultur eine strukturierte Form zu verleihen. Nicht die Deutung und Kontextualisierung wird zum Ziel der Publikation erklärt, sondern vielmehr die Bereitstellung von "Rohmaterial" für kommende "umfassendere Studien zum Volksglauben in den einzelnen Regionen und Bevölkerungsgruppen Georgiens". Da sich bisher existierende wissenschaftliche Arbeiten und Quellen aus dem Folklorearchiv des Rustaveli-Instituts für georgische Literatur mit den verschiedensten Regionen und Zeitabschnitten des Landes und in diesem Zusammenhang auch mit dem dort vorherrschenden Volksglauben auseinandersetzten, konnten die Autoren dieses Büchleins nun in einem zweiten Schritt den Anspruch erheben, einen umfassenderen, d.h. überregionalen Überblick zum Glauben im georgischen Volk zu geben. Wenn sich im Land des Goldenen Vlieses im Vergleich zu Westeuropa weit mehr Spuren von Weissagung und Hexerei bis heute nachweisen lassen, so muss dies vor allem als Folge des zu jeder Zeit maßgeblichen Respekts gegenüber dem "Diener der Herren" angesehen werden, der eine Hexenverfolgung von vornherein ausschloss. Die "Diener", die zumeist weiblichen Geschlechts waren und die in einigen Dörfern bis heute praktizieren, wurden auch "Tanten des Herrn" genannt. Krankheiten wie Blattern, Masern und Pest, die man seinerzeit mit übernatürlichen Gestalten in Verbindung brachte, konnten den damaligen Vorstellungen entsprechend nur von einer solchen "Tante des Herrn" wirksam betreut oder gar bekämpft werden. Zu ihren Aufgaben gehörte es, dem Kranken sämtliche Wünsche zu erfüllen, ihn mit Worten und Musik zu unterhalten, während das "verpestete" Zimmer mit farbigen Blumen und Stoffen geschmückt wurde. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem der Umstand, dass der Volksglaube in Georgien offenbar eine solch starke Verbreitung fand, dass er seinerzeit nicht nur in den untersten Schichten wirksam wurde, sondern auch in den Palästen der Fürsten Einzug hielt.
(...) Bei der Lektüre der kurzen Textpassagen wird so mancher Leser erstaunt sein, wie sehr die georgischen Sprüche und Verhaltensratschläge bisweilen vergleichbaren deutschen Überlieferungen ähneln (z. B. Nr. 9, 77, 135, 141, 191). Interessant ist es zudem herauszulesen, was die Menschen im Laufe der Zeit offenbar in hohem Maße beschäftigte oder was sie immer wieder aufs Neue ängstigte. Auch wenn die Zahlenangaben vor den Texten auf den ersten Blick eher irritieren, verbergen sich dahinter letztlich die mit zusätzlichen Informationen gespickten Quellenangaben, die als wichtige Ergänzungen des Buches anzusehen sind und hoffentlich bald in Kombination mit den Texten die Grundlage für tiefer gehende Studien zu diesem äußerst gehaltvollen Themenkomplex bilden werden."
Von Maja Chotiwari
In: Georgica. 31 (2008). S. 139-140.
Details
Medium: | Taschenbuch |
---|---|
ISBN-13: | 9783895005923 |
ISBN-10: | 3895005924 |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | Reichert |
Verantwortliche Person für die EU: | Heil, Margaret, Margaret Heil, Reichert, Anne-Frank-Str. 11, D-63762 Großostheim, margret-heil@gmx.de |
Abbildungen: | 1 Karte |
Maße: | 164 x 118 x 10 mm |
Gewicht: | 0,117 kg |
Details
Medium: | Taschenbuch |
---|---|
ISBN-13: | 9783895005923 |
ISBN-10: | 3895005924 |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | Reichert |
Verantwortliche Person für die EU: | Heil, Margaret, Margaret Heil, Reichert, Anne-Frank-Str. 11, D-63762 Großostheim, margret-heil@gmx.de |
Abbildungen: | 1 Karte |
Maße: | 164 x 118 x 10 mm |
Gewicht: | 0,117 kg |
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